Autorin: Gassler Michaela, DGKP
Es ist Anfang November 2020. Nicht schon wieder! Die Stimmung sinkt. Das Herz wird schwer. Neuerlich den Abstand zu den Kollegen-Innen bei der Dienstübergabe vergrößern.
Gesichtsmasken in allen Räumen, auch beim Betreten und Verlassen des Heimes.
Ich schwitze unter der Maske während der Grundpflege am Bewohner, atme mit offenem Mund, die Brille läuft an, ich spreche laut und ernte doch nur den verständnislosen Blick des Bewohners.
Ich telefoniere, dokumentiere und kommuniziere die sich wieder ständig verändernden Regelungen und weiß oft selbst nicht, was ich davon halten soll. Vergesse oder übersehe ich wohl nichts Wichtiges? Hoffentlich bleiben wir Pflegenden und unsere Familien alle gesund und unser Heim weiter virusfrei!
Solche oder ähnliche Gedanken gehen vermutlich vielen, besonders in der Pflege Tätigen, derzeit durch den Kopf. Wie umgehen mit sich und anderen in dieser belastenden Zeit?
Wir sind nicht hoffnungslos den Geschehnissen unserer Zeit ausgeliefert. Unsere Gedanken und Worte sind mächtige Werkzeuge, mit denen wir auf unser Leben und das unserer Mitmenschen einwirken können, negativ und positiv. Es ist der Blickwinkel auf das Leben, der unsere Sichtweise wesentlich beeinflusst! Ob das Glas halb voll oder halb leer ist, macht einen Unterschied!
Dies unterstreicht auch das folgende Zitat des englischen Schriftstellers Charles Reade (1814 -1884) nach einem chinesischen Sprichwort:
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen Ermutigung, Zuversicht und Kraft auch in belastenden Zeiten!